HAZ: Streit in der Koalition: Warum das Transparenzgesetz in Niedersachsen weiter auf sich warten lässt

Presseartikel vom 26.06.2025 in der HAZ: “Niedersachsen ist weiter das einzige Bundesland ohne Regeln zur Informationsfreiheit: Hinter den Kulissen knirscht es deshalb zwischen SPD und Grünen. Warum das alle Bürgerinnen und Bürger betrifft.”

“In Niedersachsen verzögert sich die Einführung eines Informationsfreiheits- und Transparenzgesetzes weiter. Obwohl der rot-grüne Koalitionsvertrag ein entsprechendes Vorhaben vorsieht, gibt es zwischen SPD und Grünen bislang nicht einmal eine Einigung auf zentrale Eckpunkte. Ziel des Gesetzes wäre es, Bürgerinnen und Bürgern einfachen Zugang zu behördlichen Informationen zu ermöglichen – etwa über ein digitales Transparenzregister.

Doch hinter den Kulissen herrscht Streit: Einige SPD-Abgeordnete warnen vor einem „teuren Bürokratiemonster“. Nun erhöhen die Grünen den Druck: „Demokratie lebt von Informationen, damit Bürger*innen sich informiert beteiligen können“, so die rechtspolitische Sprecherin Evrim Camuz (37). „Ein Transparenzgesetz sichert das Recht auf Zugang zu Informationen. Nicht als Ausnahme, sondern als Regelfall“. Gegenüber dieser Redaktion verweist sie auf ihren seit mehr als einem Jahr vorliegenden Gesetzesentwurf – und betont, verhandlungsbereit zu sein. 

Trotz der Auseinandersetzungen stellt man im Justizministerium von Kathrin Wahlmann (47, SPD) klar, dass man weiter an dem Vorhaben festhalte. Ein baldiger Durchbruch scheint jedoch weiter nicht in Sicht.”

Link zum Artikel: https://www.haz.de/der-norden/streit-in-der-koalition-transparenzgesetz-laesst-in-niedersachsen-auf-sich-warten-YH76U46BRNFVVGE23P7ZS5W4NY.html

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Die Linke NDS: Transparenz darf kein leeres Versprechen bleiben – Linke Niedersachsen fordert Transparenzgesetz

Die Linke Landesverband Niedersachsen fordert ein Transparenzgesetz für Niedersachsen.

Meldung:

“Die Linke Niedersachsen fordert die Landesregierung auf, ein Transparenzgesetz in den Landtag einzubringen. Ein entsprechender Antrag wurde vom Landesausschuss der Partei beschlossen. Niedersachsen ist bis heute eines der letzten europäischen Länder ohne Informationsfreiheits- oder Transparenzgesetz, trotz zustimmungsfähigem Gesetzesentwurf seit mindestens 2017! Nur Bayern, Österreich und Ungarn stehen sonst noch ohne da.

Stefan Klingbeil, Antragsteller und Kommunalpolitiker aus Rotenburg, erklärt: „Die Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen haben ein Recht darauf, öffentliche Daten zu verwenden und zu erfahren, was Regierungen, Verwaltungen und Behörden in ihrem Namen entscheiden. Transparenz ist kein Geschenk des Staates – sie ist eine demokratische Pflicht. Zur Informationsfreiheit gehört auch, die freie Nutzung von digitalen Daten, die von öffentlichen Institutionen bereit gestellt werden. 

Ein Beispiel: In Niedersachsen können zwar Karten vom Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen eingesehen werden, dürfen allerdings nicht für andere digitale Karten wie OpenStreetMaps als Quelle verwendet werden. Das Skurrile: Hamburg stellt ihren Bürger:innen solche Daten frei zu Verfügung. Die Hansestadt hat auch Daten aus Niedersachsen, diese dürfen aber in Niedersachsen nicht verwendet werden, obwohl die Daten dort bereits öffentlich nutzbar sind. „Wie ich erfahren habe, liegt, in diesem Fall, die Entscheidung im Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen und dort im Fachbereich 14, dem Bereich der für Fachaufgaben zuständig ist. Hier liegt das Verfahren offenbar auf Eis,“ so Klingbeil.

Obwohl sowohl SPD, als auch Grüne, in früheren Legislaturperioden entsprechende Gesetzentwürfe vorgelegt haben, wurde bislang keiner davon beschlossen. Im aktuellen Koalitionsvertrag von SPD und Grünen ist die Einführung eines umfassenden Transparenzgesetzes erneut angekündigt – geschehen ist seitdem nichts. „Seit zwölf Jahren verspricht jede Landesregierung mehr Transparenz. Am Ende bleibt es bei wolkigen Formulierungen und politischen Ausflüchten“, kritisiert Klingbeil. Unter Stephan Weil gab es ganze drei Legislaturperioden die Möglichkeit dazu – er hat keine davon genutzt. „Wenn Olaf Lies sich als Ministerpräsident glaubwürdig für die Weiterentwicklung der Demokratie und Beteiligung einsetzen will, dann sollte er genau hier anfangen, um aufzuholen, was von Weil nicht umgesetzt wurde.“

Die Linke warnt davor, das Thema auf die lange Bank zu schieben – insbesondere mit Blick auf mögliche politische Mehrheiten nach der Landtagswahl 2027. „Wer jetzt nicht handelt, riskiert, dass mit einer CDU-geführten Landesregierung das Fenster für Transparenz auf Jahrzehnte geschlossen werden könnte.“, warnt Klingbeil. „In Zeiten wachsender Politikverdrossenheit und autoritärer Tendenzen wäre dies eine ungünstige Entwicklung in Richtung Intransparenz und fördert somit sinkendes Vertrauen der Bevölkerung in die Politik und Verwaltung.“

Die Linke Niedersachsen fordert ein modernes Transparenzgesetz, das:

und die Bürger:innen ermutigt, ihre demokratischen Rechte aktiv wahrzunehmen.

den freien Zugang zu behördlichen Informationen und deren Verwendung garantiert,

ein digitales Transparenzregister einführt,

Ausnahmen eng definiert und klar begründet”

Quelle: https://www.dielinke-nds.de/start/aktuell/detail/transparenz-darf-kein-leeres-versprechen-bleiben-linke-niedersachsen-fordert-transparenzgesetz/

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SoVD: Informationsfreiheit: SoVD fordert endlich eigenes Gesetz in Niedersachsen

In der Pressemitteilung vom 14.04.2025 fordert der SoVD (Sozialverband Deutschland – Niedersachsen) ein IFG. Aus der Meldung:

FÜR MEHR TRANSPARENZ UND BETEILIGUNG
Informationsfreiheit: SoVD fordert endlich eigenes Gesetz in Niedersachsen 

Hannover. Durch das Informationsfreiheitsgesetz werden Behörden in Deutschland verpflichtet, Bürger*innen auf Nachfrage Dokumente zur Verfügung zu stellen. Die CDU/CSU auf Bundesebene plant jetzt eine Abschaffung des Gesetzes. Das Problem: Während andere Bundesländer ein eigenes Gesetz haben, diskutiert Niedersachsen seit mehr als 20 Jahren über eine entsprechende Regelung. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen kritisiert die schleppende Umsetzung der Landesregierung und fordert angesichts der aktuellen Entwicklung mehr Tempo.

Das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) ist nicht nur für Journalist*innen ein wichtiges Instrument, sondern ermöglicht es auch Bürger*innen, an amtliche Informationen zu kommen. Das Bundesgesetz gilt allerdings nicht für Landes- und Kommunalbehörden. „Wir fordern deshalb schon seit Langem ein eigenes IFG für Niedersachsen. Wir sind mit Bayern das einzige Bundesland, dass keine eigene Regelung hat. Das ist wirklich ein Trauerspiel und macht Niedersachsen zum Schlusslicht in Sachen Transparenz“, kritisiert Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Die Landesregierung habe zwar angekündigt, im Laufe des Jahres einen Gesetzentwurf vorzustellen, einen konkreten Zeitplan und Informationen zum Inhalt gebe es aber bislang nicht.

Aus SoVD-Sicht muss angesichts des Unions-Vorstoßes jetzt mehr Tempo in die Umsetzung kommen. „Es ist völlig unverständlich, warum das so lange dauert“, so Swinke weiter. Das IFG sei nicht einfach nur irgendein Gesetz, sondern mache amtliche Vorgänge durchschaubar. „Das ist zum Beispiel für Pflegebedürftige oder Kranke wichtig. Durch IFG-Anfragen können sie herausfinden, wie gut Pflegeheime oder Kliniken in punkto Qualität abschneiden und ob es dort etwa Mängel oder Hygiene-Verstöße gibt“, erläutert der Vorstandsvorsitzende. In Hamburg sei etwa durch das Transparenzgesetz aufgedeckt worden, dass Pflegeheime oft unzureichend kontrolliert werden, was zur Verbesserung der Kontrollen führte.

„Insgesamt ist das Gesetz ein wichtiger Baustein für die Demokratie. Niedersachsen muss bis zur Sommerpause die Umsetzung geschafft haben“, betont Swinke.

Quelle: https://www.sovd-nds.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen/pressemitteilung-vom-14042025

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NWZ Online: Warum Behörden im Nordwesten selten transparent sind

Transparenz bei Behördendokumenten: Vorreiter im Nordwesten

In Niedersachsen fehlt, anders als in fast allen anderen Bundesländern, ein Informationsfreiheitsgesetz. Während Bürger bundesweit und in 14 Ländern das Recht haben, Behördenakten einzusehen, müssen niedersächsische Kommunen eigeninitiativ aktiv werden.

Einige Städte und Gemeinden im Nordwesten haben bereits eigene Transparenz-Satzungen eingeführt. Die Stadt Oldenburg etwa ermöglicht ihren Bürgern Einblicke in Verwaltungsdokumente wie Bauprojekte, Entwicklungspläne und behördliche Kommunikation. Ob dieser lokale Ansatz die fehlende landesweite Regelung ersetzen kann, wird sich zeigen.

Artikel vom 22.01.2025: https://www.nwzonline.de/recht/behoerden-in-niedersachsen-stadt-oldenburg-setzt-auf-transparenz-kein-informationsfreiheitsgesetz_a_4,1,3686920892.html

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LTO: Bayern und Niedersachsen verweigern Bürgern immer noch Transparenz

In dem LTO-Interview mit Informationsrechtler Prof. Friedrich Schoch “Tran­s­pa­renz ist für eine Demo­k­ratie ent­schei­dend” spricht dieser von den Bundesländern Bayern und Niedersachsen die noch kein IFG haben.

Der Text diskutiert die historische Entwicklung und aktuelle Situation der Informationsfreiheitsgesetze (IFG) in Deutschland. 2002 wurde ein Gesetzentwurf für ein Bundes-IFG vorgelegt, nachdem Brandenburg 1998 als erstes Bundesland ein solches Gesetz eingeführt hatte. Das Bundes-IFG trat schließlich 2006 in Kraft.

Bemerkenswert ist, dass Bayern und Niedersachsen bis heute keine echten Informationsfreiheitsgesetze haben. Bayern verweist zwar auf Artikel 39 des Datenschutzgesetzes, dieser bietet jedoch keine voraussetzungslose Informationsfreiheit. In Niedersachsen scheiterten bisher alle parlamentarischen Initiativen für ein IFG.

Die fehlende Umsetzung in diesen Bundesländern wird auf mangelnden politischen Druck zurückgeführt. Informationsfreiheit ist kein Massenphänomen – während einige engagierte Bürger, NGOs wie “FragDenStaat” und investigative Journalisten die Gesetze nutzen, ist das Thema in der breiten Bevölkerung wenig bekannt. Viele Journalisten bevorzugen zudem informelle Wege oder den presserechtlichen Auskunftsanspruch, da diese als schneller und unkomplizierter empfunden werden.

Die anfänglichen Widerstände gegen mehr Verwaltungstransparenz kamen besonders aus konservativen Kreisen, die eine Beeinträchtigung der Verwaltungsarbeit befürchteten. Im Laufe der Zeit konnte jedoch eine wachsende Zahl von Menschen von der Notwendigkeit eines IFG überzeugt werden.

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Rundblick: Pro-und-Contra-Diskussion

Mehr Einblick in Behördenakten: Ist ein Transparenzgesetz für Niedersachsen überfällig?

Während die meisten deutschen Bundesländer ihren Bürgern durch Informationsfreiheitsgesetze bereits Zugang zu Verwaltungsdokumenten gewähren, gehört Niedersachsen zu den wenigen Ausnahmen. Ein solches Gesetz würde Bürgern das Recht einräumen, Einsicht in behördliche Unterlagen wie Gutachten, Korrespondenzen und andere Verwaltungsdokumente zu nehmen.

Diese Möglichkeit zur Kontrolle von Verwaltungshandeln wirft wichtige Fragen auf: Inwieweit sind die bestehenden Regelungen ausreichend? Welchen Mehrwert hätte ein umfassendes Transparenzgesetz für Bürger und Demokratie? Die Rundblick-Redaktion beleuchtet die verschiedenen Aspekte dieser Debatte in einer Pro-und-Contra-Diskussion.

Artikel in Rundblick Niedersachsen (Paywall)

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HAZ: Freie Auskunft für alle Bürger: Darum bekommt Niedersachsen ein Transparenzgesetz

Die HAZ (Hannoversche Allgemeine Zeitung) hat am 30.01.2024 berichtet:

Transparenzgesetz soll freie Auskunft für alle Bürger bieten

Niedersachsen ist bisher eines der letzten Bundesländer, in denen die Informationsrechte der Bevölkerung bei Behörden nicht geregelt sind.

https://www.haz.de/der-norden/freie-auskuenfte-in-behoerden-niedersachsen-bekommt-ein-transparenzgesetz-CUH55IVUJFGKNMRWRA2UKQJ4CI.html – (Hinter Paywall)

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Handbuch für Informationsfreiheit erschienen

Das Handbuch Informationsfreiheitsrecht von OpenRewi und FragDenStaat gibt einen gut verständlichen, praxistauglichen Überblick des IFG, UIG und VIG sowie der maßgeblichen Gesetze der Bundesländer. In Anbetracht der Gesetzesvielfalt hat das Buch bewusst nicht die Form eines Kommentars, sondern orientiert sich stattdessen an zentralen Begriffen des Informationsfreiheitsrechts. Die Autor*innen kommen teils aus der Rechtswissenschaft, teils aus der anwaltlichen Praxis. Adressiert wird die juristische Fachwelt, aber auch Journalist*innen und Privatpersonen finden hier eine erste Hilfestellung zu ihren Anträgen auf Informationszugang. Das Handbuch arbeitet mit diversen Praxistipps und Beispielfällen, wobei ein Fokus auf der Auswertung aktueller Rechtsprechung liegt. Diese und viele weitere Quellen finden sich in einer interaktiven Literaturdatenbank, die das Handbuch ergänzt. Der Erfahrungsschatz, den FragDenStaat in den vergangenen zwölf Jahren angesammelt hat, ist auf vielfältige Weise in die Texte eingeflossen.

Es wurde in einer offenen Lizenz CC BY-SA 4.0 veröffentlicht. Es ist Online verfügbar unter: https://macau.uni-kiel.de/receive/macau_mods_00003658
ISBN (Print): 978-3-910591-02-8
eISBN (PDF): 978-3-910591-01-1

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Heise: Missing Link: 25 Jahre Informationsfreiheit – Wissen ist Macht

“Im März 1998 trat bundesweit das erste Informationsfreiheitsgesetz in Brandenburg in Kraft. Zwei Bundesländer haben immer noch keins und es gibt Reformbedarf.”

Im Heise Verlag (bekannt für c’t, iX und Telepolis) ist am 12. März 2023 dazu ein Artikel erschienen:
https://www.heise.de/hintergrund/Missing-Link-25-Jahre-Informationsfreiheit-k-ein-Grund-zum-Feiern-7542942.html

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FragDenStaat: Ausblick 2023 – Das wird 2023 für uns wichtig

Unser Partner FragDenStaat hat in einem Blog-Artikel die Themen für 2023 zusammengefasst. Dabei ist auch Niedersachsen ein Thema.

“Die Landesregierungen in Baden-Württemberg und Niedersachsen haben in ihren Koalitionsverträgen Transparenzgesetze angekündigt. Wir werden Druck machen, dass das Versprechen Wirklichkeit wird. Bisher ist Niedersachsen neben Bayern eines der letzten Bundesländer ohne Informationszugangsgesetz. Unsere Hoffnung, dass Bayern zur Transparenzzone wird, ist hingegen gering – auch wenn dort im Herbst neu gewählt wird.”

Quelle: https://fragdenstaat.de/blog/2023/01/20/das-wird-2023-fur-uns-wichtig/

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